Websites sollten für alle Menschen gut nutzbar sein. Finden nicht nur wir, sondern auch ein Gesetz (BFSG), das uns ab Juni 2025 dazu verpflichtet. Wir teilen 5 Tools und Tipps, die wir selbst anwenden.

Adobe Color Accessibility Tester

Schon mal in der prallen Sonne auf dein Smartphone geschaut und dabei mit mentaler Willenskraft versucht, den Text vom Hintergrund zu lösen? Ob mit oder ohne Sehbeeinträchtigung – es ist sinnvoll deine Inhalte mit ausreichend Kontrast für alle und in möglichst vielen Umfeldern sichtbar zu machen. Wir finden dafür den Adobe Color Contrast Analyzer sehr praktisch. Das Tool ist einfach zu nutzen: Du kannst den Kontrast zwischen zwei Farben testen. Das Ergebnis sollte mindestens 4,5:1 sein. Außerdem kannst du eine ganze Farbpalette auf die Kompatibilität mit verschiedenen Farbenblindheiten prüfen lassen. Und dir ggf. Änderungen vorschlagen lassen.

Adobe-Color-Accessibility-Tester
Der Adobe-Color-Accessibility-Tester mit navos create Farben

Google Lighthouse

Was das Tool besonders liebenswert macht? Es ist Open Source. Da ist Accessibility also gleich im doppelten Sinn mitgedacht. Ganz allgemein prüft Google Lighthouse die Qualität von Websites. Da gehört die Barrierefreiheit natürlich dazu. Jedes Element deiner Website kann auf Grundlage der Barrierefreiheitsstandards analysiert werden. Am Ende gibt’s Empfehlungen zur Verbesserung deiner Site. Feedback zur Leistung und Suchmaschinenoptimierung bekommst du obendrauf.

Google Lighthouse Accessibility Test (Beispiel taz)
Google Lighthouse Accessibility Test (Beispiel taz)

Web Developer

Die Chrome Extension „Web Developer“ hat viele nützliche Funktionen. Im Bereich der Barrierefreiheit finden wir vor allem das Anzeigen von Alternativtexten spannend. So lässt sich schnell erkennen, wo du auf deiner Website schon an Alternativtexte gedacht hast und wo sie ggf. noch fehlen. Klingt erstmal trivial, aber bedenke: Alternativtexte sind die einfachste, aber aufwändigste Option, Barrierefreiheit zu unterstützen.

Barrierefreiheit-Web-Developer
Barrierefreiheit mit den Web-Developer Tools (Beispiel Spiegel)

Deine Tastatur

Ein wirkungsvolles Instrument liegt dir zu Händen. Versuch mal, deine Website einzig und allein mit deiner Tastatur zu bedienen. Welche Elemente sind ohne Klicken und Scrollen ansteuerbar und welche nicht? Bei einer barrierefreien Site sollten alle interaktiven Elemente per Tastatur erreichbar sein, am besten mit den Standardtasten.

 

ChatGPT für einfache Sprache

Willst du auf deiner Website leichte oder einfache Sprache anbieten? Eine Arbeitsgruppe der EKHN und der Diakonie Hessen haben auf Basis von ChatGPT einen Custom GPT erstellt, der dir dabei helfen könnte. Das Modell ist noch ziemlich frisch und in der Testphase. Aber eine sehr gute Initiative, wie wir finden. Wir werden es beim nächsten Projekt ausprobieren und die Arbeitsgruppe mit Feedback unterstützen. Hier geht’s zu den GPTs für „leichte Sprache“ oder „einfache Sprache“.

Gibt es wichtige, superpraktische Tools, die wir hier vergessen haben? Schreib uns gern eine Nachricht und teil sie mit uns. Wenn du wissen willst, ob und wie das „Barrierefreiheitstärkungsgesetz“ (BFSG) deine Website betrifft, dann schau mal in unserem Artikel dazu vorbei.

5 Tools für barrierefreie Websites 3
Einfache Sprache mit ChatGPT (Beispiel navos)

Wie sieht’s in der Praxis aus?

Falls du jetzt denkst: „Barrierearmut klingt wichtig, aber wie sieht das in der Praxis aus?“, dann schau dir zwei unserer Projekte an:

Kühle Konzepte – Wohnprojekte gegen den Klimawandel zeigt, wie nachhaltiges Wohnen nicht nur das Klima, sondern auch die Lebensqualität verbessert – und das für alle erreichbar bleibt.

Und bei Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten beschäftigen wir uns mit der Geschichte hinter der NS-Raubkunst.